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Wilde Erdbeeren

Heute vor 60 Jahren kam „Wilde Erdbeeren“ ins Kino. Als ich diesen schonungslosen Film zum ersten Mal gesehen habe, hat er mich tief beeindruckt und wohl auch verändert. So sehr wie nur wenige Filme davor und danach. Er ist, wie ich finde, Ingmar Bergmans bedeutendster Beitrag zum europäischen Kino.  Was dieses psychologische Drama mit surrealistischen Zügen aber vor allem auszeichnet, sind gar nicht so sehr ästhetische Kriterien. Dieses Traumspiel um Leben, Tod, Liebe, Gott, Familie, Kindheit, Reifung, Verfall, Freundschaft, Vertrauen, Verbitterung, Gemeinschaft, Einsamkeit und ein paar Erdbeeren, die mehr sind als nur eine banale Metapher, legt es darauf an, Menschen zu verändern, ihnen den Spiegel vorzuhalten, sie gar radikal in Frage zu stellen. Und deshalb bin ich mit meiner Vorstellung des Films auch ganz gewiss nicht alleine.  Die Ernsthaftigkeit der hier vorgeführten existenziellen Fragen wird nie zum Selbstzweck. Stellvertretend dafür stehen eindrucksvoll ...

Der letzte Kinobesucher

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Und ab geht die Postdemokratie

Es ist ein altes Spiel: Weil die Ökonomie das Schicksal jeder freiheitlichen Gesellschaft ist, verführt die kriselnde Wirtschaft jene  liberalen Gesellschaften dazu, ihre Probleme mit Mitteln zu lösen, die der Freiheit widersprechen. Um die geliebte Freiheit zu retten werden ihre Grundfeste nach und nach abgetragen. Denn Freiheit und Sicherheit gibt es nie im Doppelpack . 

Sonne, Mond und Sterne

„Es gibt zwei Arten, für Licht zu sorgen: Man kann die Kerze sein oder der Spiegel, der sie reflektiert.“ Edith Wharton

Joggen im Winter

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Der Ursprung der Welt

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Krieg

Die Menschen kämpfen immer nur um Dinge, die es nicht gibt.

Erlogen

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Im Zweifel

How Would Lubitsch Do It?

Der beschönigende Nachsatz

Nein, ungeheuerlich ist es nicht, wenn sie ihm an den Kopf wirft, dass er in den letzten Monaten einige Pfunde zu viel zugelegt hat. Zur Grausamkeit wird die lapidar hingestreute, von einem Lächeln umrissene Bemerkung erst dadurch, dass ihr ein Nachsatz folgt. „Aber du hast Glück, eine Frau an deiner Seite zu haben, die sich daran nicht stört.“  Der beschönigende Nachsatz ist der Versuch, sich vor den wütenden Blicken derer zu schützen, die ganz offensichtlich angegriffen werden sollten.  Er ist eine feige Unverfrorenheit, denn er wird zum Gift gereicht wie lindernder Honig. Dabei ist seine Aufgabe nicht, die beschworenen Worte zu relativieren oder gar aus der Welt zu schaffen. Vielmehr soll der harten Kritik ein Schmierstoff folgen, der es dem Angegriffenen erlaubt, die Gemeinheit nur umso schneller zu verdauen.  Wenn der Chef die mangelnde Kommunikation mit einem Angestellten beanstandet und gleichzeitig hinterherschickt, dass er doch viel von seinem Unterg...

…der weiß, wie Wolken schmecken

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Wer Schmetterlinge lachen hört…

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Fassade

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Apropos AfD

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10 Thesen zur Bundestagswahl 2017 Die Bundesbürger demonstrieren mit ihrem Kreuz erneut, dass sie nach wie vor ein intaktes demokratisches Gespür haben und die Ausnahme-Regierungsform „Große Koalition“  ganz bewusst abwählen wollten. Ein Bundestag ohne erkennbare Opposition ist immer ein Problem und Gift für die politische Debatte.  Auch wenn die nackten Zahlen zunächst etwas anderes vermuten lassen, wurden die Regierungsparteien nahezu gleichsam mit Stimmentzug abgestraft.  Die deutschen Verhältnisse nach der Wahl liefern bei der erwartbaren Zusammensetzung einer Jamaika-Koalition die gemäßigte Beamtenversion jener Partikularisierung der Wählerinteressen mitsamt Stärkung der extremen Ränder wie sie in anderen Ländern Europas in den letzten Jahren ebenfalls aufgetreten ist. Im Grunde würde eine Zusammenführung wertkonservativer, liberaler und linker Politik doch genau jenen eklektischen diskursiven Mainstream auf Regierungsebene verankern, der in Deutschland in d...

Hellwach

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Müde

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Erstaunt

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Wer Angst vor Spoilern hat, ist nie wirklich erwachsen geworden

Seit Jahren tobt im Internet die kollektiv geteilte Wut über die so genannten Spoiler, bei denen dreist verraten wird, was in einer Serienepisode oder in einem Blockbuster-Kinofilm passiert. Journalisten überlegen sich inzwischen zweimal, was sie über einen neuen Film erzählen, um ja niemanden zu verschrecken. Andere Medien spielen gerade mit der Neugier vieler Fans und lancieren geschickt – vor allem in den sozialen Netzwerken – Artikel, die so viel wie möglich verraten, oder wenigstens so tun.  Es ist aber lächerlich, wenn sich erwachsene Menschen beleidigt fühlen wie ein Kind, dem man den Lutscher wegnimmt, nur weil sie schon vorzeitig ein Handlungsdetail erfahren. Der Wert eines Kunstwerks oder Unterhaltungsstücks bemisst sich nun einmal nicht nur an den Plotpoints. Natürlich ist es ärgerlich, wenn das Filmvergnügen – das ja zu einem großen Teil seinen Reiz aus überraschenden Wendungen oder erschreckenden Enden zieht – durch Spoiler geschmälert wird. Doch führt der Hype...

Verloren

Der Melancholiker ist stets auf der Suche nach etwas, das er verloren glaubt. Doch tatsächlich wird er nie herausfinden, was das ist. 

Frisch geröstet

Beim Kaffee übertrifft der Geruchswert den Geschmackswert um Längen. 

In der Waagschale

Sinn: Geben und Nehmen, exakt im Verhältnis 50:50.

Besetzt

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Sie haben entschieden!

Voyeur  oder Exhibitionist

Smartphonezombies

Wer auf sein Smartphone starrt, enterotisiert sich. Ein angestrengter Blick auf einen flimmernden Bildschirm, dem von außen zunächst kein Sinn zugeordnet werden kann, kennt keinen Charme, macht nicht neugierig, er hat nicht einmal etwas Vergeistigtes. Er bleibt stets ein zweckfreies Starren.  Immerhin ist der Blick auf andere Geräte in der Regel mit Arbeit oder einem zielgerichteten Vergnügen verbunden, sei es nun ein Computer, ein Fernseher, ein Laptop oder sogar ein Tablet. Auch wer telefoniert, vermittelt anderen Menschen, dass er etwas tut, das nur ihn und denjenigen angeht, der an der anderen Seite der Strippe hängt.  Doch das Smartphone bildet hier eine Ausnahme, mobilisiert es doch Sehnsüchte, Kommunikation, Informationsbedürfnis und was auch immer die Apps hergeben auf den schnellen, akkuzerrenden Hingucker zwischendurch. Der Handynutzer ist nur und ausschließlich mit sich selbst beschäftigt - selbst wenn er über SMS, WhatsApp, Facebook oder andere Diensten ...

Qual, ja!

Wir werden nie wissen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein. 

Straßenungetüme

Eine Welt, in der immer mehr Menschen Autos (möglicherweise sogar für immer weniger Geld) kaufen und trotzdem die Umwelt vor Schadstoffbelastung zunehmend geschont werden kann, wird es nie geben. Es ist erschreckend, wie sich die notorisch von ihrem schlechten Gewissen geplagten Menschen gerade von der Autoindustrie hinters Licht führen lassen. Kein Entwurf für ein konkurrenzfähiges Elektroauto dürfte auch nur ansatzweise den gerne abgenickten und glänzend bedienten SUV-Boom stoppen, der allerdings fast allen größeren Unternehmen die Umweltbilanz verhagelt.   Das macht ja nichts, denn BMW, Mercedes, Kia und Co. verdienen prächtig an diesen Straßenmonstern, die ihren Fahrern das Gefühl geben, selbst beim Familienausflug in einem Panzer durch die Landen zu röhren. Wehe, ein Radler stellt sich ihm in den Weg. Selbst ein Kleinwagen dürfte bei einem Unfall mit einem derartigen Sprit fressenden Ungetüm nicht einmal einen Kratzer an dem Gefährt hinterlassen. Im Durchschnitt st...

Gedöns

Ich befasse mich nicht damit, zu sagen, was man in der Welt tun soll, es befassen sich andere genug damit, sondern was ich darin tue. Michel De Montaigne

Der Unterschied zwischen Leben und Kunst (2)

Leben: Schöpfung des Ichs Kunst: Überwindung des Ichs

Der Unterschied zwischen Leben und Kunst

Leben heißt, das Positive zu einem Ende zu denken. Kunst heißt, das Negative zu einem Ende zu denken.

Einfach

Einfachsein in aller Demut -  wie alles Heilige, wie alle Kunst.

Kunst ist für die Armen da!

Kunst ist nicht für jene, die alles haben. Warum sollte sie auch? Für die Armen ist sie da. Für die also, die nichts haben. Ihnen spendet sie nicht nur eine Handvoll Trost – wie jenen, die alles bereits haben. Ihnen gibt die Kunst stattdessen Hoffnung und Arbeit. Arm, das sind nicht nur jene ohne Hab und Gut. Arm sind vor allem auch jene, denen es an geistiger und seelischer Kraft fehlt. Arm sind die Ausgestoßenen und Außenseiter, die sich auf die Wärme spendende Gemeinschaft nicht mehr verlassen können. Arm sind die Alleinstehenden, die – manchmal zur Liebe kaum fähig – alle Energie aus dem schöpfen, was ihr Herz beflügelt. Kunst befreit die Armen aber nicht von ihrem Armsein. So können nur jene denken, für die Kunst nicht mehr als Ablenkung vom starr gewordenen Dasein ist. Kunst schenkt den Armen, den Traurigen und Kranken, einen Sinn. In der Kunst erfüllt sich ihr Dasein, ohne dass es sie nötigt, es aus Scham ablegen zu müssen. Sie mögen auf den ersten Blick arm bleiben, aber...

Von Poesie und Schönheit umwölkt

Schon mit dem ersten Disney-Film lernt man im Windelalter: Das Kino lädt zum Lachen ein, rührt zu Tränen, erregt Angst und Schrecken und kennt keinen einzigen Moment der Langeweile. Wenn man nichts falsch macht im Leben, dann macht man diese Erfahrung mit jedem weiteren Film, der einen auf der großen oder kleinen Leinwand für einen Moment aus dem Alltag lockt.   Doch sowie man irgendwann versteht, dass sich hinter den Märchen doch andere Botschaften verbergen, als zunächst auf den ersten Blick deutlich ist, so kann es passieren, dass statt der üblichen Unterhaltungsware plötzlich ein Film über die Mattscheibe flimmert, der durch seine Inszenierung von Zeit, Gesten, Bewegungen und Gedanken zutiefst verstört. (Diese Erkenntnis wird ironischerweise vor allem zunächst im Fernsehen gemacht, also dort, wo solche Streifen eigentlich am schlechtesten aufgehoben sind.) Weil er anders ist. Weil er vor allem den Intellekt herausfordert. Kurz gesagt: eine ungeplante Begegnung mit Ku...

Das Glück ist kurz. Genießen wir es.

Nichts schockiert die Menschen so sehr, als wenn ihre Lieblingsserien abgesetzt werden, Bands sich auflösen, der vertraute Italiener um die Ecke verschwindet oder Bekanntschaften aus dem eigenen Blickfeld geraten, die man - möglicherweise einseitig - als Freunde wähnte. Noch enttäuschender ist es in der Liebe, wenn das, was einst feierlich als gemeinsam entwickelter Zukunftstraum begann, als mit zwei Kugelschreibern dahin skizzierte Geschichte eines Paares, plötzlich ein Ende findet. Das mag Gründe haben. Oder auch nicht. Auf jeden Fall schien da irgendetwas zu fehlen. Die Story braucht immer einen Kniff, damit sie weitergeht Warum kann denn nicht noch eine Staffel folgen, die Figuren haben doch so viel Potential? Wieso schreiben sie dieses eine Lied nicht einfach noch mal, merkt doch keiner? Weshalb muss denn immer einer in der Beziehung der erste sein, der „Hallo“ sagt? Anscheinend fehlt uns ein Konzept, wie wir mit dem „Auserzählten“ umgehen können. Nicht alles, was...

Beherrscht

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Das letzte Tabu

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Zwei Zutaten

„Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?“ Charles Dickens

Zum Heulen billig

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People just ain't no good

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I think that's well understood  You can see it everywhere you look  People just ain't no good

Die Apokalypse wird nicht eintreffen

Konziser, dringlicher muss es sein. Wenige Zeilen, dafür Bilder. Alle sprechen von Veränderungen, aber vor den Taten stehen immer die Worte. Wo sind die brenzligen Sätze? Weitergehen, oh Leben – heißt Zäune bauen, um den Wohlstand und die Sicherheit vergangener Tage zu retten. Wozu retten, was fault und stinkt? Die Zukunft wartet. Sie ist eigentlich die Gegenwart, die es zu besetzen gilt. Doch stattdessen: kollabieren in die Gegenwart. Ja, das ist es – in die Gegenwart hineinstürzen, ohne Netz und doppelten Boden. Wo sind die Manifeste? Und wenn es sie gibt, warum sind sie so zahm oder bestenfalls Parodien auf die großen Manifeste einer längst verblichenen Epoche? Überall brennen die Zeichen, nur keiner merkt’s. Die Zeichen sind zur Realität geworden. Die Scheiße fließt ins große Meer – und sie bringt den Tod. Trotzdem: weiter graben, weiter bohren. Schreien, weinen, vielleicht auch beten, damit alle zuhören und endlich die Augen öffnen. Apokalypse, das ist kein Zustand, sondern ein...

Gib's mir, Tor!

Warum wollen eigentlich so viele Schriftsteller über den einfachen Menschen schreiben? Es handelt sich doch um ein Unterfangen, das so regelmäßig scheitert wie das Notieren eines Traums.

Wunschmachine

„Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist.“ Walter Benjamin

Dieses Magazin wird dringend benötigt!

Nackte Menschen

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Die Welt teilt sich in zwei ungleiche Hälften: Jene, die noch nie etwas von Mike Leigh gehört haben und solche, die seine Filme gesehen haben und so einem großen Genie näher gekommen sind.

Competition

Bei „Germany's Next Topmodel“ geht es nicht darum schön oder begehrenswert zu sein. Vielmehr gewinnen die Kandidatinnen, die ohne nachzudenken und vor allem ohne sich zu beschweren das tun, was man (oder: Heidi Klum) ihnen sagt. 

Die Falte

Football ist ein so anschaulicher wie unberechenbarer Sport. Athletisch, taktisch anspruchsvoll, rasant. Für all diejenigen, die nur einmal im Jahr den Super Bowl sehen, ist es eine perfekte Show von Gladiatoren, die testosteronbetäubt aufeinander zustürmen. Doch die Schönheit und Dynamik dieses virilen Kampfspiels resultiert aus absoluter Imperfektion. Es kann alles passieren. Ein Quaterback wie Tom Brady, der nun mit den New England Patriots fünfmal die Endspielschlacht siegreich überstanden hat, liest die Fehler seiner Gegner und findet erst so die Räume, um die Partie mit Geschick an sich zu reißen. Dass ihm das in einem einzigen Quarter gelang, bei einem geradezu irrealen Rückstand, bleibt eine Sensation, die aus der Stärke des Gewinners resultiert und nicht aus der Schwäche des Kontrahenten, der unterlegenen Atlanta Falcons. Ganz anders verhält es sich mit der Halbzeitshow, in der seit Jahrzehnten die bekanntesten Stars der Musikwelt für gerade einmal 13 Minuten unter Einsat...

Zeiten, die uns Aufmerksamkeit lehren

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Falsch verstandenes Feingefühl

Viele sensible Menschen behandeln andere Menschen ausgesprochen unsensibel. Vielleicht wird ihnen deshalb regelmäßig jedes Feingefühl abgesprochen.

Into The Wild (2)

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Und dann liest man die Werbung auf dem Buchrücken und die Rezensionen im Netz und in den Zeitungen zu „H wie Habicht“ und ahnt: Die Flucht in die Einsamkeit, der Rückzug zu einem weidwunden Selbst, wird verkauft als ein absurder joy trip in eine Welt, die man sich in unserer gut genährten Wohlstandsgesellschaft eigentlich nicht mehr erlauben kann. Da hat ein Mensch den Ausstieg geschafft. Wie bewundernswert. Ich fand diese Buch außerordentlich gut, lehrreich und ich bin fast neidisch auf diese Erlebnisse mit diesem Vogel. Ein ganz besonderes Buch -ich empfehle es allen, die diese Sorte Vögel verehrt und auch die Menschen, die das schaffen. (Amazon-Kritik) Keine Gedanken mehr über die scharfen Kanten der Depression, den Kampf mit der eigenen (auch sexuellen) Identität. Ja, so hat man einst auch „Walden“ falsch gelesen. Aber versteht man damit diesen introvertierten Text nicht völlig falsch? Die nahezu verzweifelte Disziplin, die nötig ist für das beschriebene „Hobby“ des Hab...

Into The Wild

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Ich lese zur Zeit „H wie Habicht“ von Helen Macdonald. Ein wunderschönes Buch, in dem die Autorin mit bewundernswertem Feinsinn erzählt, wie sie einst einen Habicht zu zähmen versuchte. Die Erfüllung dieses Lebenstraums, der viel Disziplin und noch mehr Hingabe verlangte, war auch eine Reaktion auf den Tod ihres geliebten Vaters, einem Fotografen, der ihr als großes Lebensgeschenk jene absolute Beobachtungsgabe vererbte, die einerseits die Detailschärfe ihres Berichts prägt, andererseits aber auch von den beeindruckenden Jagd- und Überlebensfähigkeiten des stolzen Wildtiers gespiegelt wird. Gedanken über Einsamkeit  „H wie Habicht“ schildert mit einfachen Worten und großer Konzentration, wie Macdonalds Abrichtung des Greifvogels auch zum ganz und gar persönlichen Zweikampf wird. Die Schriftstellerin reflektiert dazu über jene, die ebenfalls bereits über die schwierige Zähmung eines Habichts geschrieben haben (zum Beispiel T.H. White, der neben seinem berühmten Artusrom...

Wo sind all die Vögel hin?

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Vater und Sohn

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Zwei Generationen: Olaf und Jack Frost

Sehnsucht nach Weisheit

„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Es lässt sich keine Selbstbeobachtung vorstellen, die weiser sein könnte. Das liegt daran, dass diese Vorstellung von jeglicher Form des Narzissmus befreit ist. Sie ist nicht nur von der Einsicht getragen, dass man in dem Moment des Erkennens weiß, im Grunde nichts zu wissen - sondern auch, dass dies in Zukunft nicht möglich sein wird. Das Gefühl, das mit dieser Erkenntnis verbunden ist, kann man Demut nennen. Oder Melancholie.

Der Verwandlungskünstler

Das größte Geschenk, das David Bowie den Menschen gemacht hat, ist die Vorstellung, dass es im Leben nicht darauf ankommt, wie man geboren wurde. Vielmehr zeigte der vielleicht wandlungsfähigste Künstler seiner Zeit, dass es eben möglich ist, viele Rollen spielen zu können - dass es überhaupt erst so etwas wie Identität gibt, wenn man sich nicht auf ein starres Sosein zurückzieht. Ich verändere mich, also bin ich. Anders als Andy Warhol, der jedem Menschenkind 15 Minuten Ruhm versprach und damit das erschreckende Verlangen nach besinnungsloser Berühmtheit ins Leben rief, ging es Bowie mit seinen vielen Metamorphosen - von Ziggy Stardust über den Thin White Duke bis hin zum unnahbaren Außerirdischen - nicht darum, seine Berühmtheit zu verwalten oder sich neu zu erfinden. Dieser Musiker war eben kein Poser oder Performancekünstler. Die Wesen, die David Bowie aus der Flasche ließ, waren vielleicht Zerrbilder seines Kampfes mit den eigenen Dämonen - aber sie waren vor allem auch das ...

Generation iPhone

Wir wissen so viel voneinander wie nie zuvor. Aber weil wir immer weniger miteinander sprechen (und stattdessen chatten, mailen, Smileys schicken), kennen wir uns möglicherweise auch immer schlechter. - Heute vor 10 Jahren präsentierte Apple-Chef Steve Jobs das erste iPhone -

Schneespuren

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Wenn …

Wenn die gerechte Sache unterliegt, wenn die Mutigen erniedrigt werden, wenn in Stollen und Schacht erprobte Männer wie der letzte Dreck behandelt werden, wenn auf Hochherzigkeit geschissen wird und die Richter Lügen glauben und Verleumder fürs Verleumden mit Gehältern bezahlt werden, von denen die Familien eines ganzen Dutzends streikender Bergarbeiter ihr Leben fristen könnten, wenn der Goliath der Polizeimacht mit den blutigen Gummiknüppeln sich nicht auf der Anklagebank, sondern auf der Ehrenliste findet, wenn unsere Vergangenheit entehrt wird und man ihre Verheißungen und Opfer mit ignorantem und bösem Lächeln achselzuckend abtut, wenn in ganzen Familien der Argwohn aufkommt, daß jene, die die Macht ausüben, der Vernunft und jeglichem Appell gegenüber taub sind und daß es keine Instanz gibt, an die man sich wenden kann, wenn dir allmählich klar wird, daß, was immer es an Wörtern im Lexikon geben mag, was immer die Königin sagt oder Parlamentskorrespondenten berichten, welche Beze...

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Der erste Tag des Jahres ist kein Tag, sondern ein Zustand.