Sternschnuppenexistenz

Sie kommen und gehen ungefragt. Sie folgen ihren eigenen Regeln und wissen oft nicht einmal, welche das sind. Sie lächeln in einem Moment unsicher, um im anderen schallend loszulachen. Sie verstecken sich vor dem Lärm der Welt, vor dem grellen Licht, vor fauligen Gerüchen, vor unseligen Berührungen, vor dem rostigen Geschmack des ungefilterten Lebens. Ihnen ist sehr oft nicht wohl zumute. Sie zittern, ohne zu frieren. Sie fiebern, ohne zu schwitzen. Ihr Glück ist sprunghaft, selten können sie es festhalten. Andere entzünden sie, manchmal ohne es zu wollen. Sie sind ein Geschenk, weil sie ohne Hintergedanken geben (aber auch nehmen können) – doch wehe, man flüstert ihnen ins Ohr, was sie einem bedeuten. Dann flüchten sie, wie sie ohnehin nie Rast machen können. Sie bedürfen eines Schwalls von Einflüssen, aber fürchten sich vor jeder Form der Überreizung. Vertrauen fassen sie nur sehr schwer und sie bleiben selbst dann noch skeptisch, wenn ihre Finger schon in jene der anderen fließ...