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Prolog

Sternschnuppenexistenz

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Sie kommen und gehen ungefragt. Sie folgen ihren eigenen Regeln und wissen oft nicht einmal, welche das sind. Sie lächeln in einem Moment unsicher, um im anderen schallend loszulachen. Sie verstecken sich vor dem Lärm der Welt, vor dem grellen Licht, vor fauligen Gerüchen, vor unseligen Berührungen, vor dem rostigen Geschmack des ungefilterten Lebens. Ihnen ist sehr oft nicht wohl zumute. Sie zittern, ohne zu frieren. Sie fiebern, ohne zu schwitzen.  Ihr Glück ist sprunghaft, selten können sie es festhalten. Andere entzünden sie, manchmal ohne es zu wollen. Sie sind ein Geschenk, weil sie ohne Hintergedanken geben (aber auch nehmen können) – doch wehe, man flüstert ihnen ins Ohr, was sie einem bedeuten. Dann flüchten sie, wie sie ohnehin nie Rast machen können. Sie bedürfen eines Schwalls von Einflüssen, aber fürchten sich vor jeder Form der Überreizung. Vertrauen fassen sie nur sehr schwer und sie bleiben selbst dann noch skeptisch, wenn ihre Finger schon in jene der anderen fließ...

Ich & Ich

Menschen, denen es schwer fällt, sich selbst zu reflektieren, sind oft brüskiert, wenn man ihnen dies vorhält. Dann sagen sie stets, wie viel sie doch über sich nachdenken würden. Das stimmt auch: Jeder Gedanke, der sie beschäftigt, stößt und reibt sich erst einmal an ihrem fragilen Ich. 

Familie und ich

Wie man sich selbst sieht und versteht, hängt auch davon ab, mit welchem Blick man seine Familie betrachtet. 

Gedöns

Ich befasse mich nicht damit, zu sagen, was man in der Welt tun soll - es befassen sich andere genug damit -, sondern was ich darin tue. Michel De Montaigne

Skizzen eines Lebens

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Und wenn wir das Leben einmal nicht danach bewerten, ob etwas darin gelungen ist? Sehnsüchte, Träume und Ideen werden viel zu häufig aus dem Gedankenreservoir entsorgt, weil sie zu keinem Ziel führten oder weil sie schlicht an der harten Realität scheiterten. Möglicherweise, wer weiß das schon genau, waren sie nie für eine Verwirklichung bestimmt. Häufig türmen sich diese Entwürfe eines nicht gelebten Lebens zu einem Angstgebirge der verpassten Chancen auf. Taucht auch nur der Hauch einer Möglichkeit am Horizont des Alltags auf, dennoch etwas davon zu realisieren, so rennen nicht wenige blind gegen die Wand. Das liegt vor allem daran, dass der Ereignislosigkeit, eigentlich auch der Resonanzlosigkeit dieser schäumenden Entwürfe, deren Ursprung oft gar nicht nachgeforscht werden kann, nicht die Bedeutung zugemessen wird, die sie verdient. Gewichtete man jenes, das das Leben bestimmt (also alles, das aufgeschrieben, in Lebensläufe gequetscht, von anderen gefeiert oder beweint, mit...

Hausflur, Four O'Clock

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Erste allgemeine Verunsicherung

Das Problem ist oftmals nicht, dass man etwas nicht versteht. Es ist meist eher, dass man etwas nicht glauben will, weil es verunsichert.

Kipppunkte der Geschichte

Viele Gesellschaften haben sich in dem Gefühl einer resoluten, fast unveränderbar erscheinenden Gegenwart eingerichtet, die den Blick in die Zukunft meidet und die Erinnerung an die Vergangenheit als unnütz abtut. Ihnen ist die Vorstellung fremd geworden, dass die Geschichte Kipppunkte kennt.