David Lynch von A-Z: Esoterik

Nachdem sich David Lynch für die Transzendentale Meditation stark gemacht hatte, wurde sein Werk in einem völlig anderen Licht betrachtet. Während einige Kritiker in dem esoterischen Kauderwelsch, das Lynch auch auf merkwürdigen Podiumsdiskussionen losließ (z.B. in Berlin, wo eine Veranstaltung nach Studentenprotesten im absoluten Chaos endete), einen Ankerpunkt gefunden zu glauben haben, um ihre Abneigung gegen die Filme des Amerikaners zu begründen, haben selbst glühende Fans Schwierigkeiten, mit Lynchs spirituellen Aussagen umzugehen.

Spirituelle Filme


David Sieveking drehte mit „David Wants To Fly“ eine glänzende Doku-Satire, die das Dilemma veranschaulicht. Der Meister düsterer Gegenwelten hatte in einem Buch namens „Catching The Big Fish“ – das im Januar 2016 zum ersten Mal auf Deutsch erschienen – auch noch eine Anleitung zur friedfertigen Meditation und einem gelungenen Leben gegeben. Darin erzählte er von seinen tiefen Erfahrungen mit dem Tempo des Lebens, warum „Eraserhead“ sein spirituellster Film ist und wie man Musik richtig hört.


Dabei sind auch Lynchs Filme von einer zuweilen bizarren Esoterik geprägt. Wenn Agent Dale Cooper (Kyle McLachlan) in „Twin Peaks“ mit einem Buchstaben- und Dosenspiel versucht, den Mörder von Laura Palmer zu ermitteln, wird dieses Vertrauen in eine Welt, in der nichts zufällig ist und der Zugang in derartige Paralleluniversen (The Red Room!) nur wenigen Individuen zugänglich ist, auf geradezu sanftmütige Weise versinnbildlicht. 

Wer das „Spice“ in „Der Wüstenplanet“ für Sci-Fi-Quatsch hält und die Schlussszene von „Blue Velvet“ für puren Kitsch, täuscht sich eventuell.
 

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