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Es werden Posts vom Oktober, 2022 angezeigt.

Skizzen eines Lebens

Und wenn wir das Leben einmal nicht danach bewerten, ob etwas darin gelungen ist? Sehnsüchte, Träume und Ideen werden viel zu häufig aus dem Gedankenreservoir entsorgt, weil sie zu keinem Ziel führten oder weil sie schlicht an der harten Realität scheiterten. Möglicherweise, wer weiß das schon genau, waren sie nie für eine Verwirklichung bestimmt. Häufig türmen sich diese Entwürfe eines nicht gelebten Lebens zu einem Angstgebirge der verpassten Chancen auf. Taucht auch nur der Hauch einer Möglichkeit am Horizont des Alltags auf, dennoch etwas davon zu realisieren, so rennen nicht wenige blind gegen die Wand. Das liegt vor allem daran, dass der Ereignislosigkeit, eigentlich auch der Resonanzlosigkeit dieser schäumenden Entwürfe, deren Ursprung oft gar nicht nachgeforscht werden kann, nicht die Bedeutung zugemessen wird, die sie verdient. Gewichtete man jenes, das das Leben bestimmt (also alles, das aufgeschrieben, in Lebensläufe gequetscht, von anderen gefeiert oder beweint, mit

Doch die Liebe ist die größte unter ihnen

Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.

SMS für dich

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Früher, als der Speicherplatz noch beschränkt war, haben wir SMS gesammelt. Wir haben sie verteidigt gegen wortgewordenen Schund. Manchmal haben wir abgewogen, welche Liebeserklärung (oder welche Zornbotschaft) erinnerungswerter war.  Die schönsten Kurzmitteilungen haben wir sogar abgeschrieben. Nun rollen die Sätze grinsend oder flennend übereinander hinweg. Was unbeachtet in der Vergangenheit abgelegt ist, verschwindet still und heimlich. Wir sollten wieder Flaschenpost verschicken.

Freiheit des Witzes

Wer lacht, hat keine Angst.

Nicht dass ihr noch glücklich seid…

Manchmal ist Sprache eben doch entlarvend. Das deutsche Wort „Kindergarten“ existiert in unterschiedlichen Ausführungen in mehr als 30 Sprachen. Es ist, vereinfacht gesagt, einer der erfolgreichsten Exportartikel der deutschen Sprache. Das ist verständlich. Was verbinden sich nicht alles für tiefgreifende Assoziationen mit dem Kindergarten: eine Krabbelstube, in der die Kleinsten geschützt vor den Wirbelstürmen des Gesellschafts- und Privatlebens laufen, sprechen, Kindsein lernen dürfen; ein Hort des ersten gemeinsamen Beschnupperns und Verstehens; ein gut gehegtes Paradies, das Zwergen Zeit schenkt zu wachsen. Würde die Erinnerung die Sprösslinge nicht so sehr an der Nase herumführen (tragischerweise hat man später kaum Anhaltspunkte über die vielleicht unbeschwerteste Zeit seines Lebens, erst die Angst beginnt Erfahrungen in Stein zu meißeln), der Kindergarten wäre auf ewig eine Utopie des gelungenen, von allen Sorgen befreiten Zusammenlebens. Aber was machen die techno