Mein lieber Sohn, ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie ich einst in der gleichen Situation war wie du jetzt. Diese freudige und zugleich spannungsreiche Erwartung. Das Bangen, ob alles genau so abläuft, wie es zuvor besprochen und erhofft wurde. Es kommt eh alles anders, als man denkt. Das ist jetzt aber nicht wirklich ein Ratschlag, sondern eine fürchterliche Binsenweisheit, höre ich dich sagen. Natürlich! Aber genau das bedeutet es ja, Mutter und Vater zu werden: sich auf etwas einzulassen, das nicht planbar ist. Du kamst auf den letzten Drücker auf die Welt, mein Sohn. Als hättest du gar keine Lust gehabt, aus deinem wonnig-warmen Nest zu schlüpfen. Warum auch? Im eisigkalten Winter fällt es doch viel schwerer, zum ersten Mal die Augen zu öffnen und nach Luft zu schnappen. Du hast es dann doch gewagt, auch wenn du deiner Mutter und mir erst einmal viel Angst eingejagt hast. Darauf musst du dich nun auch einstellen: Die Furcht wird zu deiner alltäglichen