Diesen (nun leicht modifizierten) Text habe ich im Jahr 2009 geschrieben, unmittelbar nach dem Amoklauf von Winnenden. Damals war ich der Überzeugung, dass das Phänomen der Schulschießereien vielleicht irgendwann aus den Mediatheken verschwunden sein wird. Doch nicht zuletzt der Massenmord von Houston hat mich davon überzeugt, dass solche Taten auch weiterhin Nachahmer finden werden. Aus Gründen, die der Film „Elephant“ auf so elegante wie kluge Art dargelegt hat, dass sich weitere Worte vor der Sichtung dieses Films eigentlich erübrigen. Die vielleicht ergiebigste Auseinandersetzung mit dem grausig-widersprüchlichen Phänomen Amoklauf an Schulen hat Gus Van Sant mit dem Film „Elephant “ in Anlehnung an das Blutvergießen an der Columbine High School betrieben. In diesem geschichtslosem Drama, in dem die Protagonisten auftauchen und verschwinden bzw. erschossen werden, ohne dass man sie als Personen auch nur annähernd kennen lernen könnte, wird niemals klar, warum oder wieso irgend