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Es werden Posts vom Mai, 2006 angezeigt.
Poesie der Melancholie (oder: Von der Einsamkeit des Herzens) Alles in den Händen habend, das Schöne in sich aufspüren könnend, angstlos gen Himmel blickend – Formeln des Glücks, die durchbrochen werden von einer sanften Schwermut. Der Melancholiker, er ist anscheinend ein Sterbender, der sich dessen bewusster ist, als jeder andere. Ein Angeschossener, der blutend auf dem Asphalt liegt und das Leben an ihm vorüberziehen sieht. Das Verbluten soll ein angenehmer Tod sein. So denn man dies vom Sterben behaupten kann. Was bedeutet unendliches Glück? Meister der Lebenskunst haben darauf über Jahrhunderte, Jahrtausende, vielleicht gar noch früher, sinniert und sind zu so beängstigend gleichen Ergebnissen gekommen, dass sich der moderne Weltgeist, der depressiv und entfremdet die Welt durch einen schmutzigen Spiegel betrachtet (vielmehr nur so beobachten kann), duckend fürchtet. Selbsterkenntnis, Selbstbesinnung, Selbstbestimmung – wie sehr bedeutend ist es, sich selbst zu finden; und der Nar...