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Es werden Posts vom August, 2023 angezeigt.
Lauert im Freien die Gefahr?
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Nur ein Beispiel für die Macht irrationaler Ängste: Seit vielen Jahren nimmt die Zeit, die Kinder spielend in der Natur oder wenigstens an der frischen Luft verbringen, dramatisch ab. Die negativen Folgen sind gut dokumentiert und reichen von motorischen Mängeln über Defizite emotionaler Stressbewältigung bis hin zur Neigung, mehr mit Bildschirmgeräten zu machen. Der Volksmund spricht hier von Teufelskreis, der Psychologe hat auch eine gewaltige Beleglage in die andere Richtung anzubieten. Das Auseinandersetzen mit äußeren Reizen, das Greifen nach Regenwürmern und Baumrinden, das Schwimmen in Flüssen, das Kicken im Morast und Schlafen unter Sternen mit nächtlichem Mückengebrumm gibt der Gehirnentwicklung einen derart nachweisbaren Schub, dass jede Ersatzfunktion und Bildungsanstrengung, egal ob virtuell oder nicht, dagegen verblasst. Und warum wird dieser Gewinn, der in der Regel außer Überwindung nicht einmal etwas kostet, so offensichtlich verschenkt? Nun, das Spielen im Freien br
Achtung: Es wird gleich schön und anstrengend
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Prolog Auf der Liste der Dinge, die meine Eltern scheuten wie der Beamte unbezahlte Überstunden, gehörte immer das Abonnement. Bloß nichts abschließen, man könnte ein Leben lang gebunden sein, ohne je wieder davon loskommen zu können. So vermittelten sie es mir zumindest. Deshalb versuchte ich sie also vergeblich zu überreden, mir die Micky Maus, P.M. oder den Kicker nachhause liefern zu lassen (es reichte dann in Jugendzeiten irgendwann immerhin zur SportBild, auch wenn ich immer noch die panische Vorsicht in Erinnerung habe, die sich in den Augen meiner Mutter abzeichnete, als sie den ausgeschnittenen Aboantrag ausfüllte). Ich wurde so zwar zum besten Kioskkunden, den man sich vorstellen kann („kaufst du dir jeden Tag ein Heft?“, verspottete man mich auf dem Schulhof), aber spätestens seit dem ersten Zeitungsabo habe ich die eingetrichterte Furcht vor der garantierten Lieferung von bedrucktem Papier eingestellt. Ich habe es nicht bereut - und ein Zeitungsabonnement hat ja noch jedes
Invasion der Barbaren
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Das intellektuelle Gebrechen der neuen akademischen Mittelklasse ist der grundsätzliche Glaube daran, dass eine Welt möglich sein könnte, in der es keine körperlichen und psychischen Schmerzen, keinen sexuellen Missbrauch, keine erzwungene Unterdrückung von Wünschen, keine Umweltverschmutzung, keine Tierquälerei, keine ökonomische Ausbeutung und auch kein Gefühl der Zurücksetzung mehr gibt. Diese fromm-infantile Vorstellung, die vor allem von den Verheißungen des technologischen Fortschritts angetrieben wird, könnte prinzipiell Nahrung für einen neuen, derzeit noch utopischen Humanismus abgeben. Wäre sie nicht gepaart mit einer erschreckend hedonistischen Haltung, die Kreativität und einen ästhetisierten Lebensstil zur Grundlage des eigenen Handelns macht und damit die meisten Menschen, die dem Zwang der ständigen Neuerfindung des Selbst nicht entsprechen können, in die Depression jagt. Fetisch der Luxus-Mittelmäßigkeit Während sich die so unter Dauerstress gesetzten Erw