David Lynch von A-Z: Wahnsinn

Henry Spencer wird in „Eraserhead“, alleingelassen mit einem Monster von einem Säugling, verrückt. John Merrick, der „Elefantenmensch“, leidet weniger an seinem grotesken Äußeren als vielmehr an seiner Schwermut. Frank Booth erstickt in “Blue Velvet” fast an seinen sexuellen Aggressionen („Ich ficke alles, was sich bewegt“), Laura Palmers Mörder in „Twin Peaks“ ist vielleicht (auch) Produkt einer gefährlichen Schizophrenie, an der wohl auch Fred Madison in „Lost Highway“ leiden könnte. In „Wild At Heart“ ist nicht nur Finsterling Bobby Peru, sondern sogar die Liebe, die letzte Gewissheit, auf die sich die aus den Fugen geratene Welt noch einigen kann, irrsinnig. 



In Lynchs Filmen, Malereien, Fotos, Musikstücken, ja selbst in seinen Installationen und Kunstobjekten herrscht der Wahnsinn, der an Logik und Sinn wie ein schädliches Insekt nagt. Auch hier folgt der Regisseur konsequent dem Programm der Surrealisten, die sich am Kranken und Wirren labten wie der Barock am Tod.

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