David Lynch von A-Z: Geheimnis

Eigentlich bergen alle Filme von David Lynch irgendein Geheimnis (kongenial deshalb auch die deutsche Übersetzung seiner TV-Serie „Das Geheimnis von Twin Peaks“). Vielleicht auch deshalb, weil Lynch wie kaum ein anderer Filmemacher darauf vertraut, dass die wesentliche Magie des Kinos darin besteht, dem Zuschauer etwas zu zeigen, von dem er nicht weiß, wie es entstanden ist.



Bis heute rätseln Filmfans, welches Material Lynch für das unheimliche „Baby“ in „Eraserhead“ verwendete. „Was Geheimnisse so interessant für mich macht, ist das mysteriöse Drumherum: ein düsteres Geheimnis…Allein schon die Worte ‘düsteres Geheimnis’ sind einfach wunderschön“, sagte Lynch einmal in einem Interview. Und seine Figuren bleiben, auch wenn sie stets auf der Suche nach der Wahrheit sind, irgendwie stets davor stehen, bevor sie sie ergreifen. Sie schauen zwar in Heizungsrohren, Kleiderschränken und in merkwürdigen blauen Kästchen nach, doch sie haben vor dem Zuschauer keinen Wissensvorsprung. Und auch andersherum weiß der Zuschauer nie, wohin die Reise der nicht selten verunsicherten Charaktere gehen wird.

Diese „Strange Worlds“ werden von zwergwüchsigen Männern und Kreaturen auf fernen Planeten gesteuert, deren Motivation wohl nicht einmal sie selbst kennen. 

Lynch: „Ich hoffe eigentlich, dass ich niemals die allumfassende Antwort erhalten werde, es sei denn, sie geht einher mit einem gewaltigen Schuss an Glückseligkeit. Ich mag den Prozess, in ein Geheimnis einzudringen.“

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