Fragmente einer Sprache der Liebe
Weitere spontane Gedanken über das Bloggen
Es ist nun eine Dekade her, dass ich für diesen Blog zu schreiben begonnen habe. Zehn Jahre, in denen ich Themen gefunden, Ideen weiterentwickelt, Witze verfertigt, tolldreiste Monologe verfasst und allerhand Schund ins Netz gepustet habe.
Ich weiß nicht mehr, mit welchem Anspruch ich an diese Mission (oder ist der Begriff zu pathetisch, zu weit gefasst?) herangetreten bin. Die Schreibplattform ruckelte noch, jeder Satz hätte auch verschluckt werden können. Irgendwann kaufte Google den Laden (und meinen Buchstabensalat).
So viele Einträge, um eine Haltung zu finden, eine Form – letztlich eine Sprache, die mehr als nur sich selbst genügen will. Ja, es kommt auf den Blick an. Tiefer blicken. Wenigstens versuchen, tiefer zu blicken.
Blick ins Innere des schwarzen Lochs. Blick ins Tal. Blick auf den Boden der Tatsachen oder doch eher ins All? Blick in die Seele, dieses unruhige Ding. Die Melancholie zum Schwingen bringen, sie vertonen, sie überall verorten, letztlich im Dickicht dingfest machen.
Aber das ist nicht genug, denn wer nur von ihr spricht, wird sie nicht mehr in den Schattengebieten des Alltags entdecken. Die Mythen des Alltags entziffern, sie auseinandernehmen (weil es sonst niemand tut?), dazu an der eigenen Sprache feilen, denn sie benötigt allenthalben Feinschliff. Viel zu oft bleibt die Frage im Raum: Wozu das alles? Lohnt sich der Kampf? Für wen schreiben, für wen sprechen, von wem berichten? Es muss weitergehen. Ich muss weitergehen.