Ich greife in den Regen und sehe Bilder, die mich schreien lassen vor Schmerzen und Verzückung. Tränen rinnen mir über die Nase. Musik erklingt aus meinem Herzen, weckt die schlafenden Vögel auf dem kahlen Ast. Ein sanfter Windstoß umfließt das Kuckucksküken auf dem Baum, der dorrt und leise knarrzt. Wundersam ist das Pfeifen in meinen Ohren, da ich auf den schweren Boden starre, der sich leblos nicht bewegt. Verwirrt, entstellt und beinahe lieblich setzt ein Kätzchen seinen Weg fort in einer Welt, die es nicht versteht. Wohin, fragt sich der alte Mann, der auf der alten Bank am Teich sitzt und der seine Gedanken kaum mehr kontrollieren kann. Das Mädchen, das den Enten Brotkrummen zuwirft, ist erstaunt über das funkelnde Lächeln des Alten und schließt berückt die Augen. So gelangt ein Schwanenjunges auf das feste Land, wandelt unbeholfen hin und her. Mit kreischverzerrtem Gesicht beachtet es ein kleines Kind aus seinem Wägelchen, findet dann zu einem Blinzeln und schweigt für nur wenige Sekunden, da auch schon ein Motorrad mit schrillem Lärm den Gehweg entlang donnert und der sinistren Stille einen heimlichen Hieb versetzt. Das kann mich alles nicht stören, ich setzte meinen Hut auf, trinke einen Schluck brühwarmen Kaffees und sinniere weiter vor mich hin.
Der väterliche Freund
Es gibt im Leben eines heranwachsenden Menschen irgendwann einen Punkt, da reichen die eigenen Erlebnisse und Geistesanstrengungen nicht mehr aus, um ein oder mehrere Probleme zu bewältigen. Eine eigentlich fürs Leben geschlossene Beziehung zerbricht. Die eigenen Eltern wenden sich pikiert oder einfach desinteressiert ab. Das Studium findet kein gescheites Ende. Der Weg zur anständig bezahlten Arbeit, von Traumjob ist gar nicht zu sprechen, erfüllt sich nicht. Die Zahl der möglichen Schwierigkeiten ist Legion. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Menschen, die einem am nächsten stehen, in solchen Problemlagen nicht immer die richtigen Ratgeber sind. Zu sehr mischen sich in ihr Urteil zum Teil unrealistische Erwartungen (Familie), Verblendungen (enge Freunde) oder sogar Abhängigkeit (Partner). Sollten sich die Schwierigkeiten dann noch mit den Lebenslinien der Liebsten ungünstig verbinden, werden aus Anregungen schnell Drohungen. In solchen Fällen ist oftmals der vät