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Es werden Posts vom August, 2013 angezeigt.

#3B5998 (4)

Facebook - eine Stilkritik Das ästhetische Grundproblem von Facebook ist seine ausgesprochene Harmlosigkeit. Nirgendwo gibt es Zuspitzung, die Worte und Bilder, die Videos und Witzchen rollen einfach so ein virtuelles Band hinab. Warum gibt es keine Uhren im sozialen Netzwerk, ja nicht einmal eine Datumsanzeige (außer die Stunden- und Minutenzahl der eingestellten Beiträge und der jeweiligen Onlinezeit der Nutzer)? Wenn es inzwischen schon möglich ist, Nutzer als besondere Freunde zu markieren, warum können nicht auch privilegierte Kommunikationsträger ausgewählt werden? Schließlich sind es vor allem auch die Firmen und Musikbands, die Fußballmannschaften und Fanseiten, die unablässig Neuigkeiten teilen, und seien sie auch noch so unbedeutend. Das verstopft die Kanäle. Auch hier ist vieles wie im wahren Leben: Manche Menschen mag man – aber möchte man auch ständig ihr Geplapper ertragen? Und wenn dann auf den gängigen Smartphone-Apps von Facebook in einer Reihe nur die neues

#3B5998 (3)

Facebook - eine Stilkritik Eines überrascht dann doch: Gerade die Möglichkeiten, sich selbst darzustellen, sind bei Facebook nur auf erbärmlichen Niveau möglich. Über Bilder und kurze Texte hinaus, die Tag um Tag die Chronik säumen, bleibt kaum Raum für eine sinnvolle Textauswahl eigener Interessen, Bedürfnisse und Lebenswahrheiten. All das bleibt hinter den Kommentaren von Freunden zu drolligen Bildchen oder hinterlegten Alltagsgeschichten zurück. Lediglich das Interesse für die massenkompatiblen „Künste“ wird bildmächtig inszeniert. Da kann jeder Nutzer aus einer prallgefüllten Palette auswählen, was ihm gefällt, noch ein Bildchen dazu und schon weiß jeder, dass man „Ted“ genauso gerne hat wie „Big Bang Theory“. Aber welche Rolle spielen religiöse Überzeugungen oder politische Aktivitäten, wenn sie schon vom System auf die hinteren Plätze verdrängt werden? Ein Profilbild darf vor einer meist als Fototapete missbrauchten Designwand hervorlugen, steht dieser aber hilflos gegen