Liebeserklärung an „American Beauty“
Wer hätte je gedacht, dass es möglich sein könnte, wegen einer Plastiktüte Tränen zu vergießen? „American Beauty“ ist ein Film wie kein anderer. Er schüttet mit ungeheurem Feingefühl (und vielen treffenden Sprüchen) eine Riesenportion Melancholie über seine Figuren aus und beobachtet genüsslich, wie sie sich, mehr schlecht als recht, freischwimmen. Natürlich ist da Lester Burnham, diese vom Leben kleingestampfte Wiederkehr von Nabokovs Humbert Humbert, der sich vom amerikanischen Traum, gelinde gesagt, verarscht fühlt und nun wie ein pubertierender Teenager gegen den eigenen Untergang ankämpft. Ein armes Würstchen („Sehen sie mich an: Ich hole mir unter der Dusche einen runter. Dies ist der Höhepunkt meines Tages. Von hier an geht's nur noch bergab“) – aber trotzdem keiner dieser Jammerlappen, wie sie in all den Hipster-Filmen und Midlife-Crisis-Erkundungen dahinvegetieren. Regisseur Sam Mendes und Drehbuchautor Alan Ball gelingt es vorzüglich, den Zuschauer mit ins Boot z...