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Es werden Posts vom Oktober, 2024 angezeigt.

Die Unfähigkeit zu trauern

Am 14. Oktober verschwinden von einem Moment auf den anderen 170 Millionen Menschen. Exakt zwei Prozent der Menschheit. Keiner weiß, wo sie abgeblieben sind. Niemand weiß eine Antwort darauf, warum es die einen aus der Welt geworfen hat und die anderen nicht. In einigen Städten gibt es nicht eine Person, die vermisst wird, in anderen Orten werden ganze Familien radikal dezimiert. Irgendwann einigen sich die Verbliebenen, die keine plausible Erklärung für das Ereignis finden, von einer plötzlichen Entrückung zu sprechen. Ein Forschungsinstitut wird gegründet, das statistisch erfassen soll, was all die Verschwundenen gemeinsam hatten. Viele wissen nicht, wohin mit ihrer Trauer. Kommen ihre Lieben, ihre Freunde, ihre Nachbarn wieder zurück? Getrauert werden kann nur um Tote, nicht um Verschwundene… Wie mit den Zweifeln umgehen? Doch der Alltag muss für die Zurückgelassenen weitergehen. Arbeit muss getan werden, Kinder müssen erzogen werden, Einkäufe sollten erledigt werden. Irge

Wahrheit und Wirklichkeit

In einer Welt, in der simulierte Erfahrungen und ästhetisierte Moralvorstellungen mit der oft nüchternen, immer aber ambivalenten Realität in Konkurrenz treten, fällt die Suche nach Wahrheit schwerer. Man wird in Zukunft verstärkt nach Wirklichkeit fahnden.

Protokolliertes Tätigsein

Faulheit, das ist nicht nur gewollte Untätigkeit. Es ist auch Arbeiten, das immerzu in Länge und Intensität für sich und andere festgehalten wird. Phlegmatiker dieser Art richten ihr Werk, oder die Kraft, die sie dafür investieren mögen, stets danach aus, welchen Nutzen es ihnen bringt. Tätige Menschen unterscheiden sich von ihnen, weil sie Dinge tun, die der Sache dienlich sind.