1547 Seiten
Vorneweg: Ich habe mir Unendlicher Spaß von David Foster Wallace besorgt. Es ist mit einfachen Worten gesagt das wichtigste, bedeutsamste, energischste und seltsamste literarische Werk, das in diesem Jahr in Deutschland, in einer fulminanten Übersetzung von Ulrich Blumenbach, auf den Markt kommt. Vielleicht ist es sogar das hellststrahlende Buch der letzten Jahre. Aber es ist auch ein Ziegelstein von einem Buch, dickbauchig, kiloschwer und 1547 Seiten umfassend. Tausendfünfhundertsiebenundvierzig Seiten! Es steht außer Frage, dass der Lesemarathon dieses Klumpen einer magischen Odyssee gleicht. Wer nur die ersten zehn Seiten durchforstet, bekommt einen zaghaften Eindruck von Wallaces Hyperrealismus, der in der Literatur unserer Zeit seinesgleichen sucht. Hier hat ein Autor versucht, alles, was ihm in den Blick, was ihm zu Ohren gekommen – ja, was ihm in den Geist geströmt ist – zu fassen. Wallace versucht sich als Chronist der ADHS-verseuchten Spaßgesellschaft des Westens. Er kann