Duell
Zum dritten Mal nach 2002 und 2005 durfte der stets als politikverdrossen gebrandmarkte Wähler in diesem Jahr das so genannte TV-Duell zwischen Kanzler(-in) und Gegenkandidat erleben. Es wird hoffentlich das letzte Mal sein. Einen öderen, langweiligeren Schlagabtausch wie an diesem Abend hätte man sich nicht wünschen können. Entsprechend übervorbereitet rekapitulierten sowohl Frau Merkel als auch Herr Steinmeier ihre in den letzten Wochen immer wieder beiläufig eingestreuten Programme. Es bedurfte nicht erst einer seriösen journalistischen Nachberichterstattung, um diese politischen Inhalte, wie sie gerne zur Abgrenzung von anscheinend bedeutsameren Faktoren wie Ausstrahlung, Ehrgeiz und Machtinstinkt genannt werden, als im Grunde deckungsgleich zu entlarven. Nicht einmal Günter Jauchs glasklare Analyse, hier bewürben sich zwei Regierungsmitglieder einer für erfolgreich befundenen Koalition um eine Fortsetzung ihrer Arbeit, wäre in der kabarettähnlichen Aufarbeitung bei Anne Will (G