Langsam lodernde Manie Heiß wird es werden, spannend und obendrein ein wahres Event. Die Fußball-WM steht vor der Tür, noch wenige Tage und dann geht es los. Ein verschlafenes, kleines Land, das sich in der gefühlten Depression schwer identifizieren kann mit grinsend-tanzenden Brasilianern, die Samba tanzen, wenn bezahnspangte Weltklassespieler Tore aus unmöglichen Winkeln schießen, soll nun endlich aufwachen, sich freuen, jubeln, auf der Straße tanzen: Hallo – es ist WM! Statt brandender Euphorie erleben die Germanen aber nur keimfreie Erregung. Hauptsache die Stadien sind sicher, die Bundeswehr hilft Terroranschläge zu verhindern und kleine Provinzpolitiker können im Stadion fröhlich klüngeln. Was soll’s. Anscheinend können sich die Deutschen nicht anders freuen, sie müssen mäkeln, meckern, maulen über alles und jeden. Vor allem über 11 Kicker, die von einem blonden Schwabenhünnen zum Weltmeister optimistisiert werden. Einfach zufrieden sein, wenn Costa Rica 2-0 nach hause geschickt
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Poesie der Melancholie (oder: Von der Einsamkeit des Herzens) Alles in den Händen habend, das Schöne in sich aufspüren könnend, angstlos gen Himmel blickend – Formeln des Glücks, die durchbrochen werden von einer sanften Schwermut. Der Melancholiker, er ist anscheinend ein Sterbender, der sich dessen bewusster ist, als jeder andere. Ein Angeschossener, der blutend auf dem Asphalt liegt und das Leben an ihm vorüberziehen sieht. Das Verbluten soll ein angenehmer Tod sein. So denn man dies vom Sterben behaupten kann. Was bedeutet unendliches Glück? Meister der Lebenskunst haben darauf über Jahrhunderte, Jahrtausende, vielleicht gar noch früher, sinniert und sind zu so beängstigend gleichen Ergebnissen gekommen, dass sich der moderne Weltgeist, der depressiv und entfremdet die Welt durch einen schmutzigen Spiegel betrachtet (vielmehr nur so beobachten kann), duckend fürchtet. Selbsterkenntnis, Selbstbesinnung, Selbstbestimmung – wie sehr bedeutend ist es, sich selbst zu finden; und der Nar