Die Tindersticks sind eine Band für gewisse Stunden. Jene der mal wonnigen und mal verdüsterten Trübsal; von knarzenden Gitarren, flehenden Violinen, gestriegeltem Saxophon, gestreicheltem Klavier, markanten Orgeln und vielen anderen Instrumenten zu einem orchestralen Klang fusioniert. Manche nennen das Chamber- oder Barock-Pop, andere sehen darin einen Indie-Rock, der sich zur Entstehungszeit der britischen Formation schlicht eigenwillig gegen den schmutzigen Schrummelsound oder den damit konkurrierenden kumpeligen Schunkelklang zu Wehr setzte, der Anfang und Mitte der 90er auf der Insel Erfolge feierte. Anders als andere Protagonisten dieser Zeit sind die Tindersticks mit ihrer mal sehr dramatischen, mal stoischen Musik geblieben. Sie sind mit ihrer vertonten Schwerblütigkeit, die, als die großen Dramen erschöpft waren auch Lounge-Entspanntheit annahm, aber ihr ganzes Selbstbewusstsein irgendwann aus cineastischer und theatralischer Filigranität bezog, schlicht ihr eigenes Genre u