Die Apokalypse wird nicht eintreffen
Konziser, dringlicher muss es sein. Wenige Zeilen, dafür Bilder. Alle sprechen von Veränderungen, aber vor den Taten stehen immer die Worte. Wo sind die brenzligen Sätze? Weitergehen, oh Leben – heißt Zäune bauen, um den Wohlstand und die Sicherheit vergangener Tage zu retten. Wozu retten, was fault und stinkt? Die Zukunft wartet. Sie ist eigentlich die Gegenwart, die es zu besetzen gilt. Doch stattdessen: kollabieren in die Gegenwart. Ja, das ist es – in die Gegenwart hineinstürzen, ohne Netz und doppelten Boden. Wo sind die Manifeste? Und wenn es sie gibt, warum sind sie so zahm oder bestenfalls Parodien auf die großen Manifeste einer längst verblichenen Epoche? Überall brennen die Zeichen, nur keiner merkt’s. Die Zeichen sind zur Realität geworden. Die Scheiße fließt ins große Meer – und sie bringt den Tod. Trotzdem: weiter graben, weiter bohren. Schreien, weinen, vielleicht auch beten, damit alle zuhören und endlich die Augen öffnen. Apokalypse, das ist kein Zustand, sondern ein