Trimm dich!
5, 6, 7, 8, 9, 10. Ausatmen. Während ich auf die nächsten Züge warte, meine angestrengten Muskeln entspanne und die bleischweren Plastikstäbe der Menschenschindunsmaschine freiwillig loslasse, denke ich nach über die seltsame Welt, in der ich mich befinde. Körperfabrik. Unzählige Körper wuseln vor meinen Augen über Bänder, treten gegen Plastik, beugen, dehnen, schmerzen sich, bis ihre Augen blutunterlaufen sind. Für den Leib tun sie es. Um fit zu sein, um einfach gut auszusehen. Jeder, so sagte es mir der nette Trainingsmeister bei den ersten chaotischen Übungseinheiten, hätte ja sein eigenes ästhetisches Ziel. Er seufzte diese Worte in die schweißgedehnte Luft der Lagerhalle, die früher vielleicht einmal Waffen für die Wehrmacht beheimatete. Wer weiß das schon genau. Manche schwitzen, andere nicht. Einige schwabbeln, andere sind überspannte Muskelmassen, hinter denen so etwas wie ein Gesicht noch mitleidig strahlt. Auf den Fahrrädern keuchen die einen, auf fremdartigen, außerird