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Es werden Posts vom Dezember, 2006 angezeigt.
Triptychon der Un-Fähigkeiten Lebensunfähigkeit Manchmal, so denke ich mir, wenn ich vor mir die vielen Menschen sehe, die ihr Leben versuchen mit der größten Präzision und Kontrolle zu gestalten, ist es doch so, dass ich lebensunfähig bin. Welch hartes Urteil das doch ist. Aber es ist so. Und doch entspringt dieses Gefühl einer inneren Regung, die es erst einmal zu erklären gilt, wenn man zumindest verstehen will, was es bedeutet, lebensunfähig zu sein. Lebensunfähigkeit ist nicht Todsein. Lebensunfähigkeit ist nicht das Nichts. Lebensunfähigkeit meint das Verharren in einer Innerlichkeit, die es unmöglich macht zu handeln und damit das Herz beschwert mit einer Melancholie, die das ganze Leben lang tief verborgen, aber doch fühlbar schwelt– wie ein Engel, der schweigsam über einem schwebt. Das Praktische ist nicht Heimat des Lebensunfähigen; das Theoretische lässt ihn das gesamte Leben in einer Welt übernächtigen, die mehr Exil ist als sie von einem Zuhause versprechen könnte. Niemand