Die Ballade vom Olivenkern

Wir sind längst daran gewöhnt, dass uns alles ein wenig einfacher gemacht wird: Fisch kommt ohne Greten daher und gerne paniert, Fleisch am besten ohne Knochen oder gleich ganz ohne Fleisch. Selbst an Obst und Gemüse wird im Labor herumgeschraubt, bis es bei Aussehen und Geschmack mehr unserer Idealvorstellung davon gleicht als der mitunter wankelmütigen, vom Wetter und anderen Wechselwirkungen abhängigen Realität.

Natürlich ist es ein längst einforderungsfähiger Genuss, dass all das, was uns täglich wie gebratene Tauben in den Mund fliegt, von den Gefahren befreit ist, die nun einmal die Natur als letzten Grund für etwas erhöhte Konzentration und Geduld ausgelegt hat. Doch eines Tages kommt der Moment, da enthält eine saftige Olive, so schlaff sie auch daherkommen mag, einen verflucht harten Kern.

Jeder Zahnarzt kann ein Lied davon singen.

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