Vom Leben eines Esels (1)

Notizen zu Au Hasard Balthazar von Robert Bresson


Es gibt Lieblingsfilme, die muss man nicht erklären. Nennt man sie spontan oder aufgefordert, dann erntet man ein wissendes Nicken, meistens gefolgt von einer weiteren Liebeserklärung an den genannten Film. Es gibt aber auch Lieblingsfilme, für die man kämpfen muss, weil sie (leider) kaum ein Mensch kennt. Au Hasard Balthazar von Robert Bresson ist einer dieser Filme, um dessen Bekanntheitssteigerung gerungen werden muss.

Au Hasard Balthazar handelt vom Leben und Sterben eines Esels. Es hätte, so suggeriert der Titel, auch ein anderer Esel, ein anderes Tier oder sonst wer sein können. Wir sehen den (jungen) Esel, wie er liebevoll mit zwei kleinen Kindern namens Marie und Jacques herumtobt. Schnell wird klar, dass Balthazar zwar im Zentrum der Geschichte steht, die Kamera aber präzise das Leben der Menschen umkreist, die mit dem Esel in Kontakt treten – ihn streicheln, ihn quälen, ihn arbeiten lassen. Er wechselt mehrmals den Besitzer, bald wird er auch im Zirkus eingesetzt. Einmal kehrt er sogar an den Ort seiner Kindheit zurück.

Was der Film zeigt oder erzählt, ist gar nicht so wichtig. Viel bedeutsamer ist, wie er zeigt, wie er erzählt.

Man muss über Balthazar sprechen!

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