Guttbye (3)

Wie steht es um die Wissenschaft?
Warum überhaupt studieren?
Ist die akademische Wissenschaft zum closed shop geworden?
Oder war, ist und bleibt die Wissenschaft ein zwar gesellschaftlich bedeutsamer, dennoch aber von der Gesellschaft unabhängiger Gedankenkosmos mit eigenen Regeln und (möglicherweise veralteten) Vorstellungen?
Was wäre Politik heute ohne Wissenschaft, also ohne all die vielen in Auftrag gegebenen Studien, Forschungsaufträge, Expertengremien?
Sind die Methoden zur akademischen Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit ohnmächtig gegenüber der Vielzahl an Möglichkeiten, fremdes Gedankengut in die Argumentation einzubeziehen?
Ist es vielleicht ein Irrglaube, dass eine wissenschaftliche Auseinandersetzung in heutigen Zeiten zu großen Teilen eine eigenständige Reflexion anbietet, die sorgsam die Ideen fremden Geistes abwägt und analysiert?
Wäre es nun sinnvoller, die Analyse der gewaltigen Menge an wissenschaftlichen Dokumenten – die heute schon mit einem Mausklick verfügbar ist – sorgfältiger auszuwerten, oder korrumpiert man so die Notwendigkeit der möglichst freien, hoffentlich auch mutigen eigenständigen Reflexion?
Steht die eigenständige Reflexion schon deshalb immer unter Verdacht, weil die Möglichkeiten des wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Dialogs in Zeiten unbeschwerter (und kostenloser) Veröffentlichungspraktiken so vielfältig geworden sind, dass mit der Suche nach der Grundlage eines Gedankengangs auf jeden Fall ein digitaler Doppelgänger gefunden werden kann?
Wann also ist ein Gedankengang eigenständig?
Gibt es überhaupt eigenständige Gedankengänge oder ist jede Idee bereits ein intertextueller Baustein, der sich nur aus einem Ideen-Strom destillieren ließ?
Gehören Gedanken Individuen?
Studieren in Deutschland zu viele oder zu wenige Menschen?
Promovieren in Deutschland deutlich zu viele Menschen?
Warum überhaupt promovieren?
Benötigt eine rechtswissenschaftliche Dissertation 475 Seiten?
Ist der „Doktor“ ein Statussymbol?
Wenn ja, sollte er ein Statussymbol sein?
Wird auf die Ausführung sorgfältigen wissenschaftlichen Arbeitens schon in den Schulen – aber auch an den Universitäten! – zu wenig Wert gelegt?
Weiß die Mehrzahl der Bevölkerung überhaupt, was Fußnoten sind?
Muss sich Wissenschaft rechtfertigen?
Welche gesellschaftliche Verantwortung hat die Wissenschaft?
Welche moralische Verantwortung hat die Wissenschaft?
Sind Wissenschaftler per se Intellektuelle?
Sind Intellektuelle in der Regel Wissenschaftler?
Wenn ja, ist das gut so?
Brauchen wir Intellektuelle überhaupt?
Ist die Wissenschaft zu abhängig von staatlichen Geldern?
Will die Wissenschaft wirklich unabhängig sein?
Welche Rolle spielt die Wissenschaft, spielen Wissenschaftler, in der medialen Auseinandersetzung?
Gibt es statt Wissenschaftlern nur noch Experten?
Ist man als Experte schon Wissenschaftler?
Will die Wissenschaft verändern oder bewahren?
Wie wichtig ist die Reputation einer Universität für einen Studenten?
Wie wichtig ist das Ansehen eines berühmten Promovierten für eine Universität?
Setzen sich die Gutachter wirklich mit dem Gedankenverlauf, aber auch mit den zugrunde liegenden Sinnangeboten der Dissertation auseinander?
Wann ist ein Summa Cum Laude gerechtfertigt?
Warum besteht ein beeindruckend großer Anteil der Promovierenden mit Magna Cum Laude?
Fügt man einem Wissenschaftler Schaden zu, wenn man seine Gedanken stiehlt?
Fügt man der Wissenschaft Schaden zu, wenn man Gedanken stiehlt?

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