David Lynch von A-Z: Joyride

David Lynchs Filme sind Trips in eine andere Welt, die von Gesetzen gesteuert werden, die eben nur dort – in „Lynchland“ – gelten. 

Jünglinge wie Jeffrey Beaumont in „Blue Velvet“ oder Paul Atreides in „Der Wüstenplanet“ (ironischerweise beide von Kyle Maclachlan als eine Art alter ego des Regisseurs angelegt) legen ihre Scheu ab und bahnen sich den Weg zu einem für sie zuvor kaum vorstellbaren Geheimnis, das ihr Leben für immer verändert. Ein Pärchen flüchtet quer durch die halbe USA vor einer wildgewordenen Mutter/Hexe, die eine Handvoll Killer auf sie angesetzt hat. Ein Mann verliert seinen Verstand und erlebt sich plötzlich in einer völlig anderen Realität. 


 
Das Bild bleibt die Straße im Dunkeln, die sich ewig dehnt. 

Lynchs Filme sind Joyrides, für seine Figuren, die wie Henry Spencer permanent im Urlaub oder irgendwie nicht beschäftigt sind, stetig vor neuen Initiationen stehen und mit (ihren) Dämonen zu kämpfen haben. 

– Aber es sind auch Joyrides für den Zuschauer, der in der unheimlich verzerrten Filmwelt Wahrheiten entdeckt, die das konventionelle Erzählkino, an Genregrenzen gekettet, längst nicht mehr auszusprechen in der Lage ist. Subversives Geisterbahn-Kino.

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