Manche empfangen, andere nicht
Wenn ich aus dem Fenster schaue, blicke ich auf einen Friedhof. Dort liegen auch meine Großmutter und mein Großvater begraben. Ich besuche oft ihr Grab und mache dann noch einen Spaziergang. Es ist kein großes Feld, es liegen auch keine berühmten Zeitgenossen dort. Dennoch ist es eine Friedensstätte schon deswegen, weil hier, umgeben von mehreren Straßen, die sich um das Gelände schlängeln, manchmal paradiesische Ruhe herrscht. Das Schnaufen der Automobile, vereinzeltes Gehupe und Feuerwehrsirenen verkommen zu einem Geräuschwurm, der sich nur mit Mühe in den von vielen Eiben, Linden und Eichen umstellten Gottesacker hineinbohren kann. Hier findet sich mit dem Krummen Pfuhl auch eine Trauerhalle im schönen Jugendstil, die unter Denkmalschutz steht. Friedhöfe hatten für mich schon immer eine große Anziehungskraft: Hier benehmen sich die Menschen anders, alles ist mit Symbolik aufgeladen. Ich bin in Arbeitspausen oft über diese Friedenshaine, weil ich schnell zu Kräften komme, wenn mich n...