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Extrablatt

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Tageblätter in Zeiten des i-Pads Wahrscheinlich wird es in 50 Jahren keine Tageszeitung mehr geben. Oder wenn es sie noch geben wird, dann wird sie als nette Dreingabe für Nostalgiker verkauft.  Schon klar, es ist ganz wunderbar über das i-Pad und alle seine Gespielinnen zu streicheln, um den täglichen Ereignissen hinterher zu spüren. Es fühlt sich gut an, nicht ständig zum Kiosk rennen zu müssen, um informiert zu sein oder kein regendurchnässtes Zeitungspapier vor der Tür aufsammeln zu müssen. Jede unverstandene Textzeile sofort eigenhändig zu überprüfen oder jeden interessanten Inhalt mit Bildern, Klängen und so weiter aufgewertet zu bekommen ist wirklich fantastisch. Aber: Wie kann so ein hübsches elektronisches Gerät den erotischen Kitzel der täglichen Zeitungslektüre ersetzen? Allein der bittersüße Lesezwang, der unweigerlich Spuren hinterlässt, ist gleichzeitig Genuss und Qual. Zerknittert, auseinandergenommen, gefaltet und gewalzt verschwindet das gelesene Blatt i

Pubertät

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Angstblüten: Computer

Abécédaire der Albtraumgewächse C omputer Die Furcht vor dem schwarzen Bildschirm. Wenn nichts mehr geht. Alles eingefroren scheint. Alles Geschriebene hinfort ist. Entsorgt. Im Nichts verschwunden. Nicht mehr zurückzuholen. Computer werden nicht bedient. Das ist ein Irrtum. Sie bedienen uns. Sie sollten uns dienen. Sie können nur sein, wie man sie uns erfindet. Sie irren nicht. Sie funktionieren logisch. (Anders als wir Menschen, denn wir funktionieren eben nicht logisch, werden es auch nie.) Der Computer verlangt nach Tastenkombinationen. Sensomotorische Kommunikation. Alt Plus. Nichtsende Sprache, die, in sich selbst versunken, über sich selbst hinaus stumpf bleibt. Der Systemabsturz dämmert immer schon am Horizont. Was, wenn es keinen Neustart mehr gibt? Was, wenn die Rettung ausbleibt?

Mauern

I'm building a wall  a fine wall  not so much to keep you out  more to keep me in

Gelungenes Leben

Ein gelungenes Leben: Dreiklang aus Arbeit, Gemeinsamsein und Alleinzeit

Spaß

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Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Teil 2)

All jene Texte, die noch nicht geschrieben sind...  Etwas darüber erzählen, was es bedeutet, vorn zu stehen (ob vor der Schulklasse, vor einer Fußballmannschaft, vor leeren Rängen, vor Studenten, vor Publikum).  Über wütende Menschen schimpfen - und dabei die Lächerlichkeit der Zornigen bloßstellen.  Vom Computerspielen berichten (von größter Simplizität der Automaten über komplexe, filmähnliche Virtualwelten bis hin zurück zur quatschblöden Smartphonedaddelei).  Endlich einmal die kommunikative Unsitte der ... (drei Punkte) anprangern.  Still und heimlich erklären, warum es möglich ist, Fan des FC Bayern München zu sein.  Schnappschüsse aus dem Glutofen der Pubertät machen (schade, vorbei).  Der femme fragile eine Liebeserklärung machen.  Denkmalpflege für die großartige, sensibelste TV-Serie aller Zeiten betreiben: "Six Feet Under" (und dann auch gleich die beispiellose Komplexität von "In Treatment" beschreiben).  Den stillen Aufstieg der Amateur

Verliebtseinwollen

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Stärker als Worte

Das Bild hat immer das letzte Wort.

Freiheit der Liebe

Your Love Will Set You Free

Vereint gegen die Angst

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Der schockierende Terroranschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" und die ergreifende Reaktion der Europäer, solidarisch an der Seite Frankreichs zu stehen, markieren eine historische Zäsur. Vielleicht ist nun endgültig deutlich geworden, dass die Grundprinzipien demokratischer Gesellschaften bedroht sind. Die Aufgabe des Journalismus ist es nun, auch in Zeiten der eigenen Krise Flagge zu zeigen. Es dauerte nur Minuten, dann hatten die Menschen nach dem ersten Entsetzen über die Bilder des Terrors in Paris eine Antwort gefunden. Sie verbreitete sich zunächst rasant  in der virtuellen Welt, um dann auch auf Plakaten in den Händen der vielen Trauernden zu landen, die nur Stunden nach der Tat auf die Straße gingen: "Je Suis Charlie" .  Der 07. Januar 2014 wird in die Geschichte eingehen, nicht weil Frankreich sein 9/11 erlebt hat, wie es nach dem grauenhaften Anschlag auf die bis zu diesem Tag eigentlich nur Franzosen bekannte Satirezeitung