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Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

Lass Musik in Dein Leben. Entdecke sie, erschließe sie, höre sie genau. Beginne damit, sie verstehen zu lernen, denn dann wird sie Dir Begleiterin für ein ganzes Leben.  Höre viel, aber höre immer konzentriert. Lass es nicht zu, dass die Musik zum Rauschen verkommt. Bestimme selbst, wann Musik in dein Herz eindringen darf. Ist sie erst einmal dort angekommen, dann bleibt sie für immer.  Bedenke: Hast Du nach Musik zu suchen begonnen (und nur Du kannst die Musik für Dich finden), dann fahndest Du auch nach Deinen ureigenen Herztönen. Musik spiegelt Dein Temperament, ganz ohne Zweifel. Sie kommentiert Deine Entwicklung zum Menschen hin.  Musik kann Dich beruhigen, sie darf Dich verstören und sie muss Dir Quell von Freud und Leid sein, wenn Du sie ernst nimmst. Wenn Du Musik liebst (und nur wer liebt, ist auch fähig, Neues zu entdecken), dann suchst Du in ihr nach allen Facetten des Lebens. Musik, die Dich langweilt, darfst Du nicht schon deswegen abtun – denn Langeweile gehö

Serienjunkies (4)

Über sogenannte Qualitätsserien Am Ende sind es doch sehr wenige TV-Formate, die mit der DVD-Zweitverwertung oder der Internet-Drittverwertung große Gewinne machen. In der Regel handelt es sich um durchaus geschickt variierte Neufassungen altbekannter Narrative, die nach wie vor die gleichen Themen beackern wie im alten Jahrtausend. Noch immer geht es um konservative Modelle von Freundschaft, Liebe und Familie. Besondere Berufsfelder wie Mediziner, Kriminalkommissare (oder eben Gerichtsmediziner) oder auch Pädagogen, unter denen sich die meisten Menschen etwas vorstellen können, stehen im Zentrum. Und wenn es auch um Physiker oder Politiker gehen sollte – noch immer wird weniger die eigentliche Arbeit der Menschen geschildert als vielmehr ihr unbeherrschtes Privatleben.  Vor allem bedienen sich selbst die großen Qualitätsserien fast aller Formate bei den üblichen Geschlechterbildern, so dass es Breaking Bad oder Sex And The City , Mad Men oder Desperate Housewives trotz ih

Serienjunkies (3)

Über sogenannte Qualitätsserien Stehen nicht auch die vielen weltweit verstreuten Fernsehsender der ganzheitlichen künstlerischen Vision der neuen Qualitätsserien im Weg, wenn sie völlig ungeniert und ihrem (Einschaltquoten-) Erfolg gemäß ganze Serienstaffeln auseinanderreißen und wahllos das Programm aus kaum mehr zueinander in Beziehung zu setzenden Episoden bestücken, wie das zum Beispiel in Deutschland mit beliebten Stoffen wie Dr. House , CSI oder Sitcoms wie Two And A Half Men und Big Bang Theory geschieht? Ist es nicht auch schädlich, wenn das Fernsehen auf das vom Zuschauer angenommene Rezeptionsverhalten reagiert und ganze Serienstaffeln – wie bei Game Of Thrones oder The Walking Dead – an einem Wochenende oder gar in einer Nacht versendet? (Wie muss man sich diese Endlosnächte vorstellen, wenn bei unendlicher Kaffeezufuhr heruntergeschaut wird, was auch wochenlang in Ruhe und mit voller Konzentration gesehen werden kann? Man stelle sich nur vor, drei Filme von Goda

Serienjunkies (2)

Über die sogenannten Qualitätsserien Welche Folgen hat es, wenn das Fernsehen am laufenden Band mit Erzählstoffen geflutet wird? Immer mehr Serien verschreiben sich einer progressiven Erzählweise, das heißt, sie erzählen eine Geschichte, die über mehrere Folgen sich fortentwickelt und vom Zuschauer bedingungslose Aufmerksamkeit verlangt. Verpasst er eine Folge, dann findet er vielleicht nie wieder zurück in den Serienkosmos. Hat man sich hier nicht ausgerechnet auch beim trivialen Vormittags- und Vorabendformat der Daily-Soaps und Telenovelas bedient, die wie ein sich endlos weiterspulendes Band keinen Anfang und kein Ende kennen und mit dem Ende jeder Folge einen verzweifelten Cliffhanger setzen, um auch zum nächsten Einschalttermin wieder mit den gleichen Zuschauern rechnen zu können? Oder fallen die von den Autoren geschickt gesetzten Duftmarken und kleinen narrativen Eingangstüren nicht mehr auf, die trotz aller vorwärtsgerichteten Erzählhaltung (gerne auch mit Sprüngen durc

Serienjunkies

Bild
Über die sogenannten Qualitätsserien Nun hat also auch Breaking Bad – die in den letzten Monaten, vielleicht sogar Jahren am meisten diskutierte US-TV-Serie ihr mit Spannung erwartetes Finale erlebt. Vorhang zu und alle Fragen offen? Wochenweise wurden Spekulationen über das Schicksal der von Bryan Cranston gespielten Hauptfigur Walter White nicht nur in den schnelllebigen Internetforen gestreut, sondern auch im gehobenen Feuilleton diskutiert. Wie konnte es dazu kommen, dass eine TV-Serie, die nicht einmal auf einem prominenten Sendeplatz im frei empfangbaren deutschen Fernsehen gezeigt wird, einen eigenen Internet-Blog auf Spiegel Online haben durfte?  Qualitätsfernsehserien (was für ein eigenartiger Begriff, als hätte es vor dem mit diesem Label bezeichneten Fernsehen keine qualitativ hochwertigen Stoffe gegeben) seien für das 21. Jahrhundert die Erzählform, die der Roman für das 20. Jahrhundert darstellte. Ausgerechnet das Fernsehen, jahrzehntelang für seinen weichgespül

Sehen und Sehnen

Seh(n)sucht

#3B5998 (4)

Facebook - eine Stilkritik Das ästhetische Grundproblem von Facebook ist seine ausgesprochene Harmlosigkeit. Nirgendwo gibt es Zuspitzung, die Worte und Bilder, die Videos und Witzchen rollen einfach so ein virtuelles Band hinab. Warum gibt es keine Uhren im sozialen Netzwerk, ja nicht einmal eine Datumsanzeige (außer die Stunden- und Minutenzahl der eingestellten Beiträge und der jeweiligen Onlinezeit der Nutzer)? Wenn es inzwischen schon möglich ist, Nutzer als besondere Freunde zu markieren, warum können nicht auch privilegierte Kommunikationsträger ausgewählt werden? Schließlich sind es vor allem auch die Firmen und Musikbands, die Fußballmannschaften und Fanseiten, die unablässig Neuigkeiten teilen, und seien sie auch noch so unbedeutend. Das verstopft die Kanäle. Auch hier ist vieles wie im wahren Leben: Manche Menschen mag man – aber möchte man auch ständig ihr Geplapper ertragen? Und wenn dann auf den gängigen Smartphone-Apps von Facebook in einer Reihe nur die neues

#3B5998 (3)

Facebook - eine Stilkritik Eines überrascht dann doch: Gerade die Möglichkeiten, sich selbst darzustellen, sind bei Facebook nur auf erbärmlichen Niveau möglich. Über Bilder und kurze Texte hinaus, die Tag um Tag die Chronik säumen, bleibt kaum Raum für eine sinnvolle Textauswahl eigener Interessen, Bedürfnisse und Lebenswahrheiten. All das bleibt hinter den Kommentaren von Freunden zu drolligen Bildchen oder hinterlegten Alltagsgeschichten zurück. Lediglich das Interesse für die massenkompatiblen „Künste“ wird bildmächtig inszeniert. Da kann jeder Nutzer aus einer prallgefüllten Palette auswählen, was ihm gefällt, noch ein Bildchen dazu und schon weiß jeder, dass man „Ted“ genauso gerne hat wie „Big Bang Theory“. Aber welche Rolle spielen religiöse Überzeugungen oder politische Aktivitäten, wenn sie schon vom System auf die hinteren Plätze verdrängt werden? Ein Profilbild darf vor einer meist als Fototapete missbrauchten Designwand hervorlugen, steht dieser aber hilflos gegen

#3B5998 (2)

Facebook - eine Stilkritik Facebook ist paradoxerweise eine Kommunikationsmaschine, in der jedes eingeworfene Zeichen sofort in kommunikatives, teilbares und schnell konsumierbares Material verwandelt, trotzdem aber jeden Versuch einer angemessenen Konversation auf Anhieb zerstreut wird. Es herrscht die Diktatur der Kurznachrichten, wie sie von der geliebten SMS geprägt worden ist. Twitter hat sie dann endgültig zum gehetzten Buchstabensalat heruntergebrochen. Alle Nachrichtenfenster sind darauf ausgerichtet, schnell Kurzes mitzuteilen. Obwohl keine Textbegrenzung ausgegeben wird, sorgt schon die Unterbrechung eines Textflusses durch die Miniaturdarstellung des Texteingabebereichs für den Zwang, die Schreibarbeit so rasch es geht zu einem Ende zu führen. Und dann gibt es auch noch keinerlei Unterscheidung in der Größendarstellung zwischen belanglosem Kurzaustausch und stundenlangem Plausch.  Das soziale Netzwerkeln scheint nicht nur für Geheimdienste eine Jahrhundertchance zu

#3B5998

 Facebook - eine Stilkritik Für die mit wundersamen Vokabeln erleuchtete Produktpalette von Apple wird immer gerne angeführt, dass sie schon allein deshalb die Menschheit einen Schritt voranbringt, weil sie Technik mit formvollendetem, schönem Design zusammengeführt hat. Der große Mehrwert besteht also nicht darin, dass nun mit Telefonen im Internet gesurft werden oder die Tageszeitung auf den Knien mit wenigen Mausklicks durchgeblättert werden kann, sondern dass dem Auge dafür auch etwas geboten wird und dass die ästhetischen Bedürfnisse der Seele, sich an Schönem delektieren zu wollen, nachhaltig befriedigt werden. Wo einst hässliche Fabrikgehäuse aus billigem Plastik in langweilige Formen gepresst wurden, soll nun ausgerechnet der blechernen Mikrochipindustrie die Rettung des Schönen und Wahren gelingen.  Wahlweise die Rettung der Demokratie (wenn es wieder mal einen Volksaufstand gibt und auf die irrsinnig schnellen Vernetzungsmöglichkeiten mittels sozialer Netzwerke verw

Donnerstag, der 23.5.2013

Unglaublich, welche Mengen an Informationen, Daten, Diskursen, Bildern jeden Tag auf uns zugeschossen kommen. Je nach Interesselage werden diese gebündelt und weiterverfolgt. Gerade die Online- und Zeitungslektüre wühlt, ernsthaft betrieben, mächtig auf. Was ist das Lesen wert, welche Überschrift wird weiterverfolgt, welche will überflogen werden? Jeder Mensch selektiert anders, hat unterschiedliche Interessen, lässt sich verschiedene Vorurteile gerne widerlegen oder andere bestätigen. Wenn dann auch noch das Radio läuft und neben Gedudel und Gedödel Nachrichtenbröckchen in die Welt schallt, fällt es schon schwer, diese noch einmal zu rekapitulieren. Was nehmen wir auf, wenn wir Nachrichten lesen, hören oder sehen? Was lehnen wir ab – und wie können wir uns gegenüber den Relevanzmaschinen, die für uns sortieren und Meinungen mal unschuldig, mal mit voller Absicht zur Quoten- oder Auflagensteigerung produzieren, verteidigen?  Der Versuch, an einem willkürlichen Datum eine (persönl

Ich ist ein anderer

Ich unter der Familie  (Ich unter Vater, Mutter, Schwester, Bruder, Onkel, Tante, Neffe, Nichte, Cousin, Cousine, Großvater, Großmutter) Ich als Familie Ich unter Geliebten  (Ich im Bett, Ich vor dem Altar) Ich mit Geliebter Ich unter Freunden Ich mit Freunden Ich mit Freundinnen Ich unter Bekannten  Ich unter Kollegen, Ärzten, Priestern, Lehrern Ich unter Fremden  (Ich allein unter Fremden,  Ich mit Bekannten unter Fremden,  Ich mit Freunden unter Fremden) Ich am Arbeitsplatz Ich im Auto Ich im Stadion Ich im Fitnessstudio Ich in der Kirche Ich im Kino Ich im Puff Ich im Supermarkt Ich im Gerichtssaal Ich allein  (Ich geschrieben, Ich beschrieben, Ich fotografiert, Ich fotografierend, Ich im Selbstgespräch, Ich im Tagebuch, Ich im Gebet, Ich vor Gott)

Vom Anfang des Anfangs

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Glücklich hielten wir unsere Abiturzeugnisse in den Händen und blätterten melancholisch durch die Jahrbücher. Ach wie fühlten wir uns frei, als wir wenig später entweder für ein wenig mehr Geld in unseren klammen Geldbeuteln arbeiteten oder verträumt auf den Sofas von Vater und Mutter die Zeit an uns vorbeistreichen ließen. Der eine oder andere hatte sich schon entschieden – in der siebten Klasse (Jura, Medizin), in der zehnten (irgendwas mit Medien) oder in der zwölften (Kulturwissenschaften, Nebenfächer: Orientalistik, Romanistik). Wiederum andere entwickelten gloriose Ideen in einem angestrengten Praktikumsversuch.  Die Bewerbungen waren geschrieben; bürokratische Hürden wurden mit einem Lächeln überwunden, als könnte man noch optimistisch hoffen, dass alles so weiterginge wie einstmals. Irgendwann kam er dann, der Tag, als ein steriles Blättchen im Briefkasten lag. Tränen flossen („Greifswald??? Wo liegt das denn?“), wenn man sich mutig den Hürden der ZVS gestellt hatte. B

Hoffnung II

Hoffnung

Das Lachen der Alten

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Akademische Arbeit

Beobachten, Anwenden, Lehren